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De Vigier: Viel Startkapital für fünf innovative Jungfirmen
inno-swiss.com, nachrichten.ch, news.ch, Schweiz, 29.06.07Eine halbe Million Franken, aufgeteilt in fünf Mal 100’000 Franken für fünf innovative Jungunternehmen: So gut dotiert ist nur der «Rolls Royce unter den Schweizer Jungunternehmerpreisen», verliehen von der W. A. de Vigier Stiftung in Solothurn. Diese ist seit nicht weniger als 20 Jahren aktiv – und kein bisschen müde: Sie will ihr Engagement noch ausbauen! Der de Vigier-Preis ist auch ein Beispiel dafür, wie sich Förderungsmassnahmen ergänzen. (ps)
Der de Vigier-Preis zeigt auch sehr eindrücklich, wie die Förderung der Jungunternehmerkultur als integriertes System am effizientesten funktioniert: Leute aus vier der fünf ausgezeichneten Teams haben Ausbildungsmodule von «venturelab» besucht: Die Gründerinitiative der nationalen Innovationsagentur zielt genau darauf ab, hoch qualifizierten Forschern auch das Rüstzeug für ihre unternehmerische Zukunft zu geben. Und beides zusammen führt dann – unter anderem zum de Vigier- oder zum Winterthur Heuberger Preis (Ausschreibung: siehe Links)!
A propos: Die beiden ausgezeichneten Forscherinnen-Unternehmerinnen Corinne John und Giovanna Davatz sind gerade rechtzeitig zur Preisverleihung aus Boston zurückgekehrt – vom Workshop «venture leaders».
Ehre wem Ehre gebührt – die Preisträger
Mit ihrem innovativen Detektor gegen zur Entdeckung von gefährlichen radioaktiven und nuklearen Substanzen haben die Wissenschafter Giovanna Davatz und Rico Chandra (zusammen mit dem Ökonomen Mario Vögeli) eben erst den «ZKB Pionierpreis Technopark» bekommen, nun ist ihr Start-up «arktis radiation detectors» wiederum ganz vorne dabei.
«Wetter à la carte» quasi, massgeschneiderte Wettermeldungen aus dem Onlineshop statt allgemeine Prognosen will meteoblue AG des Wetterexperten Mathias Müller anbieten. Innovativ ist auch die grafische Echtzeit-Visualisierung, dank der meteoblue einen technologischen Vorsprung hat.
Lawinen-Airbag als Lebensretter: Der «Snowpulse»-Airbagrucksack den die beiden Ingenieure Yan Berchten und Pierre-Yves Guernier entwickelt haben, bläst sich per Knopfdruck selber auf und funktioniert wie eine Schwimmweste: Wer von einer Lawine verschüttetet wurde, wird nicht nach unten gezogen, sondern kann sich an der Schnee-Oberfläche halten.
Massgeschneiderte Heilmittel gegen Krankheiten: Proteine – Eiweissstoffe – regeln alle lebenswichtigen Prozesse im Körper. Wenn diese ihre Funktionen nicht mehr ausüben, sind lebensbedrohliche Krankheiten die Folge. Corinne John und Christian Schaub von Redbiotec haben eine bahnbrechend neue Methode entwickelt, die die medizinische Forschung mit neuen, einfach und anders wirkenden Heilmitteln entscheidend verändern.
Hightech-Kissen schützt vor Hochwasser: «FloodStop» heisst das geniale Hightech-Spezialkissen von Ingenieur Michael Dobler. Es verschliesst Fenster und Türen wasserdicht und schützt gefährdete Häuser vor dem Wasser: Die Kissen werden aufgepumpt und in Fenster und Türen eingepresst.
Ausschreibungen für zwei Preise laufen: Winterthur und de Vigier
Bereits läuft auch wieder die Ausschreibung für die beiden bestdotierten Jungunternehmerpreise: Anmeldeschluss für den de Vigier-Preis 2008 ist der 5. Oktober 2007. Auch der «Winterthur Heuberger Jungunternehmerpreis» ist derzeit ausgeschrieben. Hier gibt es 400’000 Franken (vier Mal 100’000 Franken) zu gewinnen. Anmeldeschluss: 15. September 2007.
http://www.inno-swiss.com/dt/NewsOfTheDay.asp,
http://www.nachrichten.ch/detail/280003.htm,
http://www.news.ch
De Vigier: Detektor gegen Atom-Terror ausgezeichnet
Pressetexte.com, 29.06.2007, via: www.trading-house.net
Die renommierte W.A. de Vigier-Stiftung http://www.devigier.ch/ hat fünf Jungunternehmen für ihre zukunftsweisenden Projekte ausgezeichnet. Die Preisträger haben für ihre Ideen je 100.000 Franken Startkapital zur Gründung einer eigenen Firma erhalten.
Halbe Million Franken für innovative Jungunternehmer
Dem Atomschmuggel geht es an den Kragen (Foto: W.A. de Vigier-Stiftung)Solothurn (pte/29.06.2007/12:45) – Die renommierte W.A. de Vigier-Stiftung http://www.devigier.ch/ hat fünf Jungunternehmen für ihre zukunftsweisenden Projekte ausgezeichnet. Die Preisträger haben für ihre Ideen je 100.000 Franken Startkapital zur Gründung einer eigenen Firma erhalten. Ausgezeichnet wurden die beiden Schweizer Wissenschafter Giovanna Davatz und Rico Chandra für ihren innovativen Detektor gegen Atom-Terror. Die beiden Forscher, deren Arbeit am CERN in Genf rein wissenschaftlich begann, entpuppen sich mit ihrem “Arktis Radiation Detector” gegen Atomschmuggel als eigentliche Terroristenjäger. Der Detektor sieht zum heutigen Zeitpunkt wie eine riesige Autowaschanlage aus, durch welche Lastwagen und Frachtcontainer geschoben werden. Dank der genauen Bestimmung des Containerinhalts kann die bei solchen Messungen meist hohe Rate von falschen Alarmen drastisch gesenkt werden. Das Marktpotenzial der Technologie wird in Fachkreisen generell als sehr hoch eingeschätzt.
Prämiert wurde auch der Basler Wetterexperte Mathias D. Müller und seine Meteoblue AG http://www.meteoblue.ch/ für die massgeschneiderten Wettermeldungen. Meteoblue AG produziere “noch nie gesehene, hoch auflösende Wetterdaten”, welche sie ins Internet stelle. Die Online-Plattform liefert Werte für Wind, Temperaturen und Bewölkung, die auf zwei bis vier Kilometer genau berechnet werden. Innovativ ist auch die grafisch einzigartige Echtzeit-Visualisierung. Damit hat Meteoblue einen technologischen Vorsprung von zwei bis drei Jahren gegenüber der Konkurrenz und eröffnet ganz neue Perspektiven: Je genauer die Prognosen, desto besser und effizienter kann auf Unwetter oder andere meteorologische Ereignisse reagiert werden. Das Wissen um das kommende Wetter ist viel wert. Ein international tätiges Unternehmen der Saatgutbranche beispielsweise profitiert bereits von den hochauflösenden Daten von Meteoblue und bedient seine Kunden mit Informationen über den besten Zeitpunkt für die Aussaat.
Jedes Jahr kommen zahlreiche Personen infolge einer Lawine ums Leben. Dank dem “Snowpulse”- Airbag-Rucksack von Yan Berchten und Pierre-Yves Guernier haben Lawinenopfer künftig eine höhere Überlebenschance. Der sich per Knopfdruck selbst aufblasende Lebensretter ist ein wahres Multitalent und wurde von den beiden Ingenieuren gemeinsam entwickelt und jetzt ausgezeichnet. Der “Snowpulse”-Airbag funktioniert wie eine Schwimmweste: Die Lawinenverschütteten werden nicht nach unten gezogen, sondern können sich dank des Auftriebssystems in der Regel an der Schnee-Oberfläche halten. Der Airbag bietet zudem den besonders gefährdeten Partien Kopf, Halswirbelsäule und Brustkorb einen umfassenden Schutz. Schläge, die beim Sturz zwischen Steinen und Felsen auf den Körper einwirken, werden gedämpft. Wird ein Mensch von einer Lawine begraben, droht der Tod durch eine CO2-Überdosis. Auch hier bietet der neue Airbag Hilfe: Nach 90 Sekunden öffnen sich automatisch die Ventile des Airbags und lassen die Luft aus dem Kissen ab. Dadurch entsteht für lange Zeit Raum und Luft zum Atmen. Der Airbag wird in der Wintersaison 2007/2008 im Handel erhältlich sein.
Preiswürdig erachtete die Stiftung auch die MultiBac-Technologie der beiden ETH-Wissenschafter Christian Schaub und Corinne John. Ihnen ist es gelungen, grössere Mengen an Proteinkomplexen künstlich herzustellen. Dies könnte die medizinische Forschung in den nächsten Jahren entscheidend verändern. Ziel der Erfindung ist es, in Zukunft neue, einfach und anders wirkende Heilmittel gegen lebensbedrohende Krankheiten zu entwickeln. Bis es soweit ist, produziert ihre Firma Redbiotec https://www.redbiotec.ch/ für Kunden aus der Pharmaindustrie und Biotechbranche sowie aus der universitären Forschung massgeschneiderte Proteinkomplexe. Mittel- und langfristig möchte Redbiotec Biopharmaka herstellen, die weniger Nebenwirkungen verursachen, und mit denen sich Krankheiten wie Krebs oder Alzheimer gezielter behandeln lassen als mit her-kömmlichen Medikamenten.
Der Ingenieur Michael Dobler, Gründer und Chef der Produktionsfirma Howasu AG http://howasu.com/, hat mit dem Hochwasserschutzkissen “FloodStop” aus der Sicht der W.A. de Vigier-Stiftung eine geniale Erfindung lanciert: Das Hightech-Spezialkis-sen verschliesst Fenster und Türen wasserdicht und schützt so gefährdete Häuser vor dem Wasser. Bei Hochwasseralarm werden die Kissen aufgepumpt und in die vom Wasser gefährdeten Gebäudeöffnungen wie Fenster und Türen eingepresst. Hierzu sind nur ein paar Handgriffe und keine baulichen Veränderungen notwendig. Grosses Interesse an Doblers Erfindung zeigen hauptsächlich Versicherungen und Amtsstellen, die sich mit Gebäudesicherheit und Gebäudeschäden befassen. Die Markteinführung in der Schweiz, in Deutschland und Österreich hat bereits begonnen. Parallel wird der Vertrieb für ganz Europa organisiert, im Jahr 2013 sollen der amerikanische und chinesische Markt erschlossen werden.
Für den diesjährigen Award hatten sich laut Jean-Claude Strebel, Vizepräsident und Geschäftsführer der Stiftung, 59 Kandidaten gemeldet; 9 wurden nominiert. “Von der Idee her hätten wir die Hälfte unterstützen können. Wir bekommen nur die besten Dosssiers.” Und diese würden immer professioneller präsentiert, stellt Strebel fest. “Was uns auffällt, ist, dass heute die Studenten ihre Ideen auch tatsächlich umsetzen möchten. Früher blieben viele Projekte in der Forschung liegen.”
Auch im nächsten Jahr hilft die W. A. de Vigier- Stiftung innovativen und erfolgversprechen-den Projekten zum Durchbruch auf dem Markt. Damit ist der W.A. de Vigier-Preis nach Auskunft von Jean-Claude Strebel der “am höchsten dotierte und bedeutendste Förderpreis der Schweiz”. Strebel: “Indem wir nicht bloss symbolische Anerkennungspreise sprechen wie viele andere Stiftungen, leisten wir einen essentiellen Beitrag an Jungunternehmen in der Schweiz.” Die W. A de Vigier-Stiftung prämiert seit 20 Jahren jedes Jahr viel versprechende Start-up-Firmen mit insgesamt bis zu 500.000 Franken Startkapital.
Künftig wird die Stiftung ihre Aktivitäten noch intensivieren und mehr Jungunternehmern den Start erleichtern. “Im Zentrum stehen dabei die Menschen”, sagt Jean-Claude Strebel. “Es reicht nicht, wenn sie gute Erfinder sind, sondern sie müssen das Potenzial haben ihre Idee umzusetzen.” Die Preisträgerinnen und Preisträger werden von der Stiftung nicht nur mit Geld unterstützt, sondern nach der Preisverleihung “vom fachkundigen Stiftungsrat professionell und langfristig begleitet”. Die Anmeldefrist für die Ausschreibung 2008 läuft bis zum 5. Oktober 2007. Teilnahmebedingungen und Anmeldeformulare sind unter http://www.devigier.ch/ abrufbar.
URL: http://pressetext.com/pte.mc?pte=070629025
Komplexe in den Griff bekommen
ETH Life, Schweiz, 30.03.07
Viele Proteine sind in Komplexe involviert. Diese in Mengen herzustellen, die im Labor auch im Detail untersucht werden können, ist darum von grundlegendem biologischen Interesse. ETH-Forschern ist es nun gelungen, eine Methode zu entwickeln, welche die rekombinante Produktion ganzer Proteinkomplexe ermöglicht. Die Technik ist so weit fortgeschritten, dass sie bald in Syntheserobotern integriert werden kann.
“Nearly every major process in a cell is carried out by assemblies of 10 or more interlocking protein molecules”, schrieb Bruce Alberts 1998 im biologischen Standardlehrbuch “The Cell”. Das dokumentiert, dass die Bedeutung von Proteinkomplexen schon seit längerem bekannt ist. Trotzdem gibt es relativ wenige Beschreibungen der Struktur solcher Proteinmaschinen. Der Grund liegt darin, dass die Herstellung solcher Komplexe in grösserer Mengen äusserst aufwändig ist. Das könnte sich aber bald ändern. Denn ETH-Biologen um Imre Berger und Timothy Richmond vom Institut für Molekularbiologie und Biophysik ist es gelungen(1), eine Methode zu entwickeln, mit der man ganze Proteinkomplexe relativ rasch in grösseren Mengen herstellen kann. Diesen März erschien dazu ein Artikel in der Fachzeitschrift „Structure“ (2).
Bis 6000 Liter Zellflüssigkeit für eine Struktur
Die Forschung zu diesem methodischen Durchbruch geht aber weiter zurück. Bereits vor rund fünf Jahren sah Imre Berger seine Forschung bedroht, die sich mit der Struktur des humanen Proteinkomplexes TFIID befasste. Dieser ist involviert in die Umsetzung von DNA in RNA. Der Forscher zur Situation damals: „Bereits für die Strukturaufklärung der Polymerase II, eines vergleichsweise nicht seltenen Komplexes in der Zelle, brauchte man 6000 Liter Zellflüssigkeit. Das bedeutet jahrelange Erntearbeit.“ Da dieser Aufwand für ihn nicht realistisch war, kam Berger auf die Idee, seinen Komplex rekombinant herzustellen, also die Proteine gentechnisch in einem fremden Organismus zu produzieren. Sein Chef Timothy Richmond gab ihm, obwohl sie sich in einem Strukturlabor befanden, grünes Licht, diese methodische Forschung voranzutreiben.
Berger sondierte und stiess auf den Baculovirus als möglicher Produzent für Proteine höherer, eukaryotisch genannter Lebewesen. Der Virus kann Insektenzellen befallen und dort seine Gene in Proteine umsetzen. Zu Beginn dachte Berger, dass es vielleicht genügt, mehrere Viren mit je einem Gen für je ein Protein innerhalb eines gesamten Komplexes die Insektenzellen befallen zu lassen. Doch die auf dem Papier plausibel erscheinende Superinfektion funktionierte nicht richtig. „Im Fall von TFIID hätten wir 14 Untereinheiten, also 14 Gene und damit 14 Viren. Die 14 Viren müssten in einem ganz genauen Verhältnis zueinander austitriert sein, damit sich der Proteinkomplex bildet. Doch das ist praktisch kaum erreichbar“, erläutert der Forscher. Auch die Einzelproduktion von Proteinen, die zu Komplexen gehören, funktioniere häufig nicht, da sie oft alleine nicht löslich sind.
In dieser unbefriedigenden Situation sprach Imre Berger mit der Baculovirenspezialistin Polly Roy aus London. Diese gab ihm den Rat, einfach alle Gene für die Proteine eines Komplexes in einen massgeschneiderten Baculovirus zu integrieren. Und siehe da, das funktionierte. 2004 war bereits die Produktion mehrerer Proteine eines Komplexes in einem Virus möglich. Zugegebenermassen, so Berger, sei diese Version noch nicht sehr benutzerfreundlich gewesen. „Man brauchte dafür nicht immer ganz verlässlich arbeitende Schneide- und Verbindungsenzyme, im Fachjargon Restriktionsenzyme und Ligasen genannt.“ Doch die Methode war für die ETH-Forscher auch noch nicht fertig entwickelt. Innerhalb des Virusgenoms befand sich eine Protease, welche entstehende Proteine unspezifisch spaltete und somit unbrauchbar machte. Das entsprechende Gen entfernten die Wissenschaftler, wobei auch noch ein weiteres Gen eliminiert wurde. Das war ein Glücksfall, denn dadurch lebten die Wirtszellen länger und grössere Mengen an Proteinen konnten produziert werden.
Interesse aus aller Welt
Der internationalen Forschergemeinde entging der Erfolg der Zürcher Forscher nicht. Nach der Publikation in Nature Biotechnology (2004) kamen Einladungen zu Tagungen und Vorträgen im Wochentakt (4). Zahlreiche Forschergruppen wollten den massgeschneiderten Virus und die anderen Reagenzien des Zürcher Systems beziehen – die Adressaten stammten aus Harvard bis Nowosibirsk, darunter auch die Crème de la crème der Strukturbiologie. Zudem zeigten sich viele Labors mit gentherapeutischer Ausrichtung interessiert. Denn Baculoviren können auch menschliche Zellen befallen, wobei sie diese nicht zerstören. Das Problem war offensichtlich virulent und „Nature Methods“ lud darum die ETH-Wissenschaftler ein, ein detailliertes Protokoll für ihre Methode in diesem Fachjournal zu publizieren (5). Dieses erschien 2006 und enthielt selbstverständlich die neueste Version. Diese basierte nicht mehr auf Restriktionsenzymen und Ligasen, sondern geschickt arrangierten Rekombinationsprozessen. Damit war die Methode prinzipiell für die Automatisierung zugänglich.
Diese Entwicklung steht auch kurz bevor. Denn diesen März publizierten Imre Berger und seine Kollegen den zu Beginn erwähnten Artikel in „Structure“. „Für diesen haben wir unsere Methode noch so ‚gestreamlined’, dass sie prinzipiell in ein Roboterskript umgesetzt werden kann“, führt der Wissenschaftler aus. Diese Umsetzung soll in Zusammenarbeit mit dem Paul-Scherrer-Institut erfolgen. Als Strukturbiologe hofft Berger, dass er dann noch mehr und grössere Komplexe erhält. Dank seiner Methode hat er bereits einen Proteinmaschinenteil seines TFIID mit 10 Untereinheiten und einer Grösse von 700 Kilodalton herstellen können. Blickt Berger in die Zukunft, meint er: „Das Limit des Systems haben wir noch nicht erreicht. Möglicherweise kann man, falls auch gute Trennmethoden vorhanden sind, sogar mehrere Komplexe auf einmal mit einem Virus herstellen.“ Der Strukturbiologe scheint offensichtlich weiterhin immer noch Gefallen an methodischer Arbeit zu finden.
URL: http://www.ethlife.ethz.ch/articles/sciencelife/multibacberger.html
De Vigier: Jungunternehmer ausgezeichnet
Die W.A. de Vigier Stiftung hat fünf Jungunternehmer mit je 100’000 Franken Startkapital zur Gründung einer eigenen Firma ausgestattet. Die Erfindungen reichen von einem Lawinen-Airbag bis zu einem Detektor gegen Atom-Terror.
Die prämierten Start-up-Firmen:Die beiden Ingenieure Yan Berchten und Pierre-Yves Guernier haben den «Snowpulse»-Airbag-Rucksack entwickelt, der im Fall von Lawinen die Überlebenschance deutlich erhöhen soll. Per Knopfdruck bläst er sich auf und sorgt dafür, dass Menschen, die von Lawinen erfasst werden, dank dem Auftriebssystem in der Regel an der Schnee-Oberfläche gehalten werden. Der Airbag bietet zudem den besonders gefährdeten Körperpartien einen umfassenden Schutz. Er soll bereits in der Wintersaison 2007/2008 im Handel erhältlich sein.Massgeschneiderte Wetterprognosen bietet das Basler Jungunternehmen meteoblue AG von Mathias Müller an, das hochauflösende Wetterdaten produziert und ins Internet stellt. Die Online-Plattform liefert Wetterdaten, die auf zwei bis vier Kilometer genau berechnet werden. Innovativ ist auch die grafisch einzigartige Echtzeit-Visualisierung. Die Firma habe einen technologischen Vorsprung von zwei bis drei Jahren gegenüber der Konkurrenz, hiess es.
Autowaschanlage gegen Terroristen
Den beiden ETH-Wissenschaftern Christian Schaub und Corinne John ist es mit einer bahnbrechend neuen Methode, der MultiBac-Technologie, gelungen, grössere Mengen an Proteinkomplexen künstlich herzustellen. Dies könnte die medizinische Forschung in den nächsten Jahren entscheidend verändern. Ziel der Erfindung ist es, neue, einfach und anders wirkende Heilmittel gegen lebensbedrohende Krankheiten zu entwickeln.
Bereits mit der Markteinführung in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich begonnen hat der Ingenieur Michael Dobler, Gründer und Chef der Produktionsfirma Howasu AG mit seinem Hochwasserschutzkissen «FloodStop». Das Hightech-Spezialkissen verschliesst Fenster und Türen wasserdicht und schützt so gefährdete Häuser vor Wasser.
Die beiden Schweizer Wissenschafter Giovanna Davatz und Rico Chandra haben einen innovativen Detektor gegen Atom-Terror entwickelt. Der Detektor sieht wie eine riesige Autowaschanlage aus, durch die Lastwagen und Frachtcontainer geschoben werden. Das Marktpotenzial der Technologie wird in Fachkreisen generell als sehr hoch eingeschätzt.
Die Vigier-Stiftung prämiert jedes Jahr Start-up-Firmen und ist eine der bedeutendsten Förderpreis-Stifungen der Schweiz (fre/ap)
URL: http://www.tages-anzeiger.ch